Klassiker der Lüfte

In meiner Zeit als Spotter habe ich mittlerweile einige Tausend Flugzeugbilder "geschossen". Darunter sind auch eine Reihe von Flugzeugen, die man wohl mit Fug und Recht als "Klassiker" bezeichnen kann. Ich habe mal diese besonderen Flieger in einem Bericht zusammengefasst. Herausgekommen ist ein - so hoffe ich - interessanter Spaziergang durch die Geschichte der Verkehrsluftfahrt, bei weitem ohne den Anspruch auf Vollständigkeit.

Den Anfang macht ein Flugzeug, dass eigentlich auch jeder Nicht-Luftfahrtinteressierte kennt und das zum Inbegriff des deutschen Flugzeugbaus geworden ist, die Junkers JU-52/3m. Bei den ersten beiden Bildern handelt es sich jedoch genauer gesagt um eine CASA 352 (Baujahr 1949), einem spanischen Lizenzbau der JU-52, die aber mit den original BMW-Motoren nachgerüstet wurde. Die Maschine stand früher einmal als D-CIAK auf der Zuschauerterrasse des Düsseldorfer Flughafens, wurde aber wieder flugfähig gemacht und wird nun von der schweizerischen JU-Air betrieben:

HB-HOY JU-Air Junkers Ju-52/3m HB-HOY JU-Air Junkers Ju-52/3m (Casa 352), ESS 06.08.2011
HB-HOY JU-Air Junkers Ju-52/3m HB-HOY JU-Air Junkers Ju-52/3m (Casa 352), ESS 11.06.2009

Die Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung betreibt noch eine "echte" JU-52/3m (Baujahr 1936). Bei dieser Maschine sind jedoch nicht mehr die originalen BMW Sternmotoren mit 2-Blatt-Propeller verbaut, sondern Neunzylinder-Sternmotoren von Pratt & Whitney mit 3-Blatt-Propeller, hier zusehen bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) 2012 in Berlin:

D-CDLH (D-AQUI) Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung Junkers Ju-52/3m D-CDLH (D-AQUI) Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung Junkers Ju-52/3m, SXF (ILA 2012) 14.09.2012

Ein weiterer Klassiker aus der Mitte der 30er Jahre ist die Douglas DC-3. Am 30.04.2011 hatte ich das Glück einen Rundflug mit diesem herrlichen Flugzeug machen zu können. Die HB-IRJ wird von der schweizerischen Super Constellation Flyers Association betrieben. Sie wurde 1940 gebaut und trägt die Werknummer 2204. Obwohl die Maschine bereits über 74.000 Flugstunden absolviert hat, befindet sie sich in einem ausgezeichneten Zustand. Von der DC-3 wurden insgesamt über 16.000 Stück gebaut (Original und Lizenzbau), was bis heute die größte Anzahl an Exemplaren eines einzelnen Flugzeugtyps ist. Einige werden noch heute kommerziell eingesetzt. In Deutschland wurde die DC-3 während der Berliner Luftbrücke als "Rosinenbomber" bekannt:

HB-IRJ Super Constellation Flyers Association Douglas DC-3 HB-IRJ Super Constellation Flyers Association Douglas DC-3, LHA 30.04.2011

Ein Blick ins Cockpit während des Rundflugs über den Schwarzwald:

HB-IRJ Super Constellation Flyers Association Douglas DC-3 HB-IRJ Super Constellation Flyers Association Douglas DC-3, LHA 30.04.2011

Von der gleichen Gesellschaft wird auch eine Lockheed L-1049 Super Constellation betrieben. Die Maschine mit der Werksnummer 4175 wurde 1956 gebaut. Mit einer Reichweite von ca. 6.500 km wurde diese Maschine auch von der Lufthansa auf der Nordatlantik-Route nach New York eingesetzt. Sie trug auch den spöttischen Beinamen "Bestes dreimotoriges Flugzeug der Welt", da auf der Langstrecke immer mal wieder einer der Motoren ausfiel. Trotzdem stellte sie zu der Zeit, gemeinsam mit der DC-6 und DC-7, den Höhepunkt der Langstreckenflugzeuge mit Kolbenantrieb dar. Die HB-RSC ist eines der letzten noch flugfähigen Exemplare der Super Constellation:

HB-RSC Super Constellation Flyers Association Lockheed L-1049 Super Constellation HB-RSC Super Constellation Flyers Association Lockheed L-1049 Super Constellation, EPL 16.05.2008 - Crewtraining in Epinal

Nach dem die Maschine fast eineinhalb Jahre auf Grund von Korrosionsschäden am Boden bleiben musste und komplett überholt wurde, fand am 30.04.2011 in Lahr/Schwarzwald ein neuer Roll-Out der Super Conny in frischen Farben statt:

HB-RSC Super Constellation Flyers Association Lockheed L-1049 Super Constellation HB-RSC Super Constellation Flyers Association Lockheed L-1049 Super Constellation, LHA 30.04.2011

Von Douglas wurde in dieser Zeit ebenfalls ein 4-motoriges Flugzeug mir Kolbenmotorantrieb entwickelt und auf den Markt gebracht. Die DC-6 stand mit sehr ähnlichen Leistungsdaten in direkter Konkurrenz zur Super Constellation. Die hier gezeigte Douglas DC-6B wurde 1958 gebaut und trägt die Werksnummer 45563. Sie wird von "The Flying Bulls" betrieben, hier bei der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) 2012 in Berlin:

N996DM Flying Bulls Douglas DC-6B N996DM Flying Bulls Douglas DC-6B, SXF (ILA 2012) 14.09.2012
N996DM Flying Bulls Douglas DC-6B N996DM Flying Bulls Douglas DC-6B, SXF (ILA 2012) 14.09.2012 - niedriger Überflug

Vom Kolbenmotor ins Jetzeitalter:
Ende der 50er Jahre begann die Ära der strahlgetriebenen Flugzeuge. Mit Geschwindigkeiten um 800 km/h konnte mit ihnen die Reisedauer gegenüber Maschinen mit Kolbenmotor in etwa halbiert werden. Eines der erfolgreichsten, wenn nicht das erfolgreichste Flugzeug seiner Zeit, war die Boeing 707. Der Erstflug einer B707 fand am 20. Dezember 1957 statt. Insgesamt wurden 1.010 Maschinen dieses Typs gebaut, von denen aber keine mehr im zivilen Passagierdienst betrieben wird.

Im Oktober 2009 kam zum bisher letzten mal eine Boeing 707 nach Düsseldorf. Bei der Regierungsmaschine aus Mali handelt es sich um eine Boeing 707-300B, die 1974 gebaut wurde und die Konstruktionsnummer 21049 trägt. Einige Monate vorher, im April 2009, war die Maschine schon einmal in DUS:

TZ-TAC Mali Government Boeing 707-300B TZ-TAC Mali Government Boeing 707-300B, DUS 10.04.2009

Als Truppentransporter trägt die Boeing 707-300 die militärische Bezeichnung CT-49A, hier im Einsatz für die NATO unter Luxemburger Registrierung auf der Airbase Geilenkirchen. Dies war einer der letzten Flüge, bevor die Maschine ausgemustert wurde:

LX-N20199 NATO Boeing CT-49A LX-N20199 NATO Boeing CT-49A (707-300C), GKE 29.08.2011

In Form der E-3A Sentry (militärische Bezeichnung) wird die Boeing 707 als AWACS (Airborne Early Warning and Control System) sicher noch einige Zeit am Himmel zu sehen sein:

LX-N20199 NATO Boeing CT-49A LX-N90452 NATO Boeing E-3A Sentry AWACS, GKE 06.08.2008

Ebenfalls zu Beginn der 60er Jahre wurde in England von Vickers die VC-10 entwickelt. Sie hat, wie die russische Il-62, vier Triebwerke am Heck. Der Jungfernflug eines ersten Prototyps fand am 29. Juni 1962 statt. Während die VC-10 auf dem zivilen Markt keinen Erfolg hatte, wurde sie vom Militär gut angenommen. Die Royal Air Force (RAF) betrieb zeitweise eine Flotte von 28 Maschinen als Transport- und Tankflugzeuge. Am 28.05.2008 war diese VC-10 (Baujahr 1967, Konstruktionsnummer 836) zu Gast in Düsseldorf:

XV106 Royal Air Force (RAF) Vickers VC-10 XV106 Royal Air Force (RAF) Vickers VC-10 C.1K, DUS 28.05.2008

Direkter Konkurrent der Boeing 707 zu Beginn der 60er Jahre war die Douglas DC-8. Am 18. September 1959 nahmen die ersten Maschinen für United Airlines und Delta Airlines den Liniendienst auf. Die DC-8 war übrigens das erste Verkehrsflugzeug, welches die Schallmauer durchbrach. Während eines Testflugs erreichte eine Maschine im Sinkflug Mach 1,012 und bewies damit, dass die DC-8 aerodynamisch dazu in der Lage war.

Am 01. Mai 2009 kam folgende DC-8-62 für einen VIP-Charter nach DUS, glücklicherweise bei besten Lichtverhältnissen. Die VP-BHM ist Baujahr 1969 und trägt die Konstruktionsnummer 46111:

VP-BHM Brisair Douglas DC-8-62 VP-BHM Brisair Douglas DC-8-62, DUS 01.05.2009

Ebenfalls in den 60er Jahren wurde von Boeing die 727 für die Kurz- und Mittelstrecke entwickelt. Sie war lange Zeit das meistgebaute Düsenflugzeug der Welt, bis sie später von der Boeing 737 abgelöst wurde. Insgesamt wurden 1.832 Exemplare von dem Dreistrahler hergestellt. Der Erstflug des Prototyps fand am 06. Februar 1963 statt.

Die P4-FLY ist Baujahr 1967 (Konstruktionsnummer 19148) und wurde nachträglich zu einem VIP-Flugzeug umgebaut:

P4-FLY Aviation ConneXions Boeing 727-22 P4-FLY Aviation ConneXions Boeing 727-22, DUS 12.11.2008

Zu Beginn der 60er Jahre war der Flugzeugbauer Douglas (später McDonnell Douglas) ebenfalls dabei ein Flugzeug für die Mittel- und Kurzstrecke zu entwickeln. Ergebnis war die DC-9. Sie hatte zwei am Heck angebrachte Strahltriebwerke und ähnlich wie die Boeing 727 ein T-Leitwerk. Erstflug war am 25. Februar 1965. Die DC-9 wurde in verschiedenen Serien von der DC-9-10 mit einer Länge von 31,8 m für max. 90 Passagiere, bis hin zur DC-9-50 mit einer Länge von 40,7 m für bis zu 139 Passagiere gebaut. Später ging die Flugzeugfamilie in die MD-80/MD-90 Serie über. Nach der Übernahme durch Boeing wurde ein als MD-95 in der Entwicklung befindlicher Typ unter der Bezeichnung Boeing 717 weiterentwickelt und auf den Markt gebracht. 2006 wurde die Herstellung wegen fehlender Nachfrage eingestellt. Trotzdem war das DC-9 Programm (einschl. MD-80/90 und B717) mit insgesamt 2.438 gebauten Exemplaren eins der erfolgreichsten.

Das folgende Bild zeigt eine DC-9-50 (Baujahr 1978, Konstruktionsnummer 47773) in CGN (Flughafen Köln-Bonn) am 09.07.2005 (noch mit einer Compact-Digitalkamera aufgenommen):

UR-CBY UM Air McDonnell Douglas DC-9-50 UR-CBY UM Air McDonnell Douglas DC-9-50, CGN 09.07.2005

Zum Vergleich hier der modernste Variante dieser Serie, Boeing 717-200 (Baujahr 2001, Konstruktionsnummer 55067 LN 5059), mittlerweile nicht mehr in Betrieb und stored seit November 2015:

UR-CBY UM Air McDonnell Douglas DC-9-50 OH-BLQ Blue1 Boeing 717-200, DUS 08.05.2015

Vom so genannten "Standardrumpfflugzeug" nun der Schritt zum "Großraumjet":
Ende der 60er Jahre ging die Entwicklung sowohl bei McDonnell Douglas, als auch bei Lockheed und Boeing hin zu neuen Großraumflugzeugen für die Mittel- und Langstrecke. Auslöser waren - wie häufig - Anforderungen des Militärs, in diesem Fall nach neuen Großraumtransportern. Auch wenn sich die US-Airforce für ein Muster von Lockheed entschied, flossen die gewonnenen Erkenntnisse auch der anderen Flugzeugbauer in die Entwicklung ziviler Großraumflugzeuge ein. Am 29. August 1970 fand der Erstflug der McDonnell Douglas DC-10 statt. Sie war für lange Zeit hinter der Boeing 747 das zweitschwerste Großraumflugzeug. Negative Bekanntheit bekam der Dreistrahler zum einen durch eine Unfallserie zu Beginn und Mitte der 70er Jahre und durch einen auch verfilmten Unfall (Katastrophenflug 232) des United Airlines Flugs 232. Am 19. Juli 1989 wurden durch eine Explosion im mittleren Triebwerk sämtliche Hydraulikleitungen durchtrennt, was eine Steuerung des Flugzeugs über die Steuerflächen unmöglich machte. Nur durch die Bedienung der Schubhebel der beiden verbliebenen Triebwerke unter den Tragflächen, haben es die Piloten geschafft das Flugzeug zu einem Flugfeld bei Sioux City zu manövrieren. Bei der anschließenden Notlandung kam die Maschine durch drehende Winde jedoch in Schieflage und überschlug sich nach dem Aufsetzen. Trotzdem überlebten 185 Passagiere und Besatzungsmitglieder, 111 Menschen kamen jedoch ums Leben.
Der letzte kommerzielle Flug einer DC-10 in der Passagiervariante, ein Rundflug anlässlich der Außerdienststellung dieses Flugzeugtyps, fand am 24. Februar 2014 in Birmingham statt. Es handelte sich um die S2-ACR der Biman Bangladesh Airlines.

Mit dieser DC-10-30 (Baujahr 1983, Konstruktionsnummer 48286) von Ghana Airways bin ich im November 1995 von Düsseldorf über Rom nach Accra/Ghana geflogen. Der Rückflug führte einige Tage später mit der selben Maschine über London nach DUS:

9G-ANA Ghana Airways McDonnell Douglas DC-10-30 9G-ANA Ghana Airways McDonnell Douglas DC-10-30, DUS 10.11.1995

9G-AND Baujahr 1973, Konstruktionsnummer 46712, seit 2004 stored in Marana/Arizona (mittlerweile scrapped):

9G-AND Ghana Airways McDonnell Douglas DC-10-30 9G-AND Ghana Airways McDonnell Douglas DC-10-30, DUS 30.10.2003

1985 wurde bei McDonnell Douglas mit der Entwicklung eines Nachfolgers für die DC-10 begonnen. Äußerlich zwar sehr ähnlich, weist die MD-11 jedoch große Unterschiede gegenüber dem Vorgängermodell auf. So wurde der Rumpf um 5,55 m verlängert und die Maschine mit einem modernen Glascockpit ausgerüstet. So kann der Bordingenieur als dritter Mann im Cockpit entfallen. Außerdem wurden die Flügelenden mit Winglets versehen, was den Luftwiderstand reduziert und damit Treibstoff spart. Der Erstflug fand am 10. Januar 1990 statt. Interessanterweise fand der letzte kommerzielle Passagierflug einer MD-11 ebenfalls wie der, der DC-10, im Jahr 2014 statt. Am 11. November 2014 wurden die letzten MD-11 in der Passagierversion von KLM im Rahmen von drei Farewell-Sonderflügen außer Dienst gestellt:

PH-KCB KLM McDonnell Douglas MD-11, AMS 13.09.2014 PH-KCB KLM McDonnell Douglas MD-11, AMS 13.09.2014

Mit der L-1011 TriStar verfolgte Lockheed offensichtlich ein sehr ähnliches Konzept wie McDonnell Douglas mit der DC-10. Die Maschine ist ebenfalls als Dreistrahler ausgelegt, das mittlere Triebwerk befindet sich jedoch im Gegensatz zur DC-10 im Rumpfende. Die Luftzuführung erfolgt über einen gekrümmten Einlass oberhalb des Rumpfes. Die Auslegung als Dreistrahler bot zu der Zeit die Möglichkeit Strecken zu bedienen, für die Flugzeuge mit nur zwei Triebwerken keine Zulassung erhielten und der Einsatz von Vierstrahlern unwirtschaftlich war. Der Erstflug der TriStar war am 16. November 1970. Zwischen 1970 und 1984 wurden 250 Maschinen ausgeliefert. Die L-1011-500 ist die Langstreckenversion dieses Flugzeugstyp. Sie ist gegenüber der Grundversion um 4,11 m verkürzt und damit die Kapazität auf 315 Passagiere verringert. Durch den Einbau zusätzlicher Tanks hat sie eine Reichweite von 9.900 km.

Auch nach der großen Zeit dieses Flugzeugs waren Maschinen diesen Typs immer mal wieder in DUS zu Gast, so auch am 07. Oktober 2007. Als Ersatzcharter für Air Berlin kam LUZair mit einer L1011-500 nach Düsseldorf und bediente die Strecke DUS-PMI (Mallorca). Die Maschine mit dem Kennzeichen CS-TMP (Konstruktionsnummer 1248) ist Baujahr 1983 und wurde ursprünglich an Royal Jordanian Airlines ausgeliefert.

CS-TMP LUZair Lockheed L1011-500 TriStar CS-TMP LUZair Lockheed L1011-500 TriStar, DUS 07.10.2007

Am 01. Juni 2008 war die Royal Air Force (RAF) auf einem Militärcharter mit einer TriStar in DUS. Nach der Landung auf der Runway 23L machte sie einen Backtrack auf der 05L (Baujahr 1980, Konstruktionsnummer 1188):

ZE705 Royal Air Force (RAF) Lockheed L1011-500 TriStar ZE705 Royal Air Force (RAF) Lockheed L1011-500 TriStar, DUS 01.06.2008

Mit der Boeing 747 (Jumbo-Jet) kommen wir nun zu einem Flugzeugtyp der noch immer gebaut wird, auch wenn die aktuelle Version (Boeing 747-8) technisch nicht mehr viel mit dem "Ur-Jumbo" zu tun hat. Zur Zeit seiner Entwicklung Ende der 60er Jahre war die Boeing 747 das mit Abstand größte Passagierflugzeug der Welt. Ihren Erstflug absolvierte sie am 09. Februar 1969. In der Frachtversion verfügt der Jumbo-Jet über eine, zur besseren Beladung des Hauptdecks, hochklappbaren Nase.

Am 09.07.2005 hatte ich die einmalige Möglichkeit an einem Rundflug mit dem legendären Urmodell des Jumbojets, der Boeing 747-100, teilzunehmen. Der Rundflug wurde von Airevents organisiert und mit einer B747-100 von Iran Air durchgeführt. Die EP-IAM (SN: 21759 LN:381) ist Baujahr 1979 und wurde am 02. August 1979 an Iran Air ausgeliefert. Zum Zeitpunkt des Rundflugs hatte die Maschine also bereits 26 Jahre auf dem Buckel. Das Event fand am Flughafen Köln-Bonn statt. Nach fast 35 Jahren, wurde die EP-IAM am 08.01.2014 außer Dienst gestellt. Sie war die letzte noch in Betrieb befindliche Boeing 747-100 in der Passagierversion und wird nun vorerst im Frachtbereich des "Imam Khomeini International Airport" ihren Ruhestand fristen:

EP-IAM Iran Air Boeing 747-100 EP-IAM Iran Air Boeing 747-100, CGN 09.07.2005

Blick in das klassische Drei-Mann-Cockpit über dem Münsterland in 16.000 ft Flughöhe:

EP-IAM Iran Air Boeing 747-100 EP-IAM Iran Air Boeing 747-100, 09.07.2005 über dem Münsterland

Mit der Boeing 747-SP (Special Performance) hat Boeing in den 70er Jahren eine Super-Langstreckenversion des Jumbos entwickelt. Diese Version absolvierte am 04. Juli 1975 ihren Erstflug. Mit einem um 14,35 m verkürzten Rumpf und einem deutlich vergrößerten Leitwerk hat die Maschine eine Reichweite von 15.780 km und kann so immer noch 440 Passagiere befördern. Von dieser Maschine wurden nur 44 Exemplare produziert.

Am 10.07.2009 war diese Boeing 747-SP der Saudi Arabian Royal Flight aus Anlass eines Besuchs der Königsfamilie in DUS. Die Maschine ist Baujahr 1982 und trägt die Konstruktionsnummer 22750:

HZ-AIJ Saudi Arabian Royal Flight Boeing 747-SP HZ-AIJ Saudi Arabian Royal Flight Boeing 747-SP, DUS 10.07.2009
HZ-AIJ Saudi Arabian Royal Flight Boeing 747-SP HZ-AIJ Saudi Arabian Royal Flight Boeing 747-SP, DUS 10.07.2009

Die aktuellste Version der Boeing 747, die B747-8i, wurde gegenüber den Vorgängermodellen nochmals vergrößert. Deutlich zu erkennen ist das am weiter verlängerten Oberdeck. Mit 76,3 m Länge ist sie das zur Zeit längste Passagierflugzeug der Welt. Lufthansa war lange Zeit der einzige Betreiber der Passagierversion dieses Flugzeugs, bis im Juli 2014 Air China ihre erste Boeing 747-8 übernahm. Hier die D-ABYD "Mecklenburg-Vorpommern" (S/N 37829, Baujahr 2012) im Anflug auf die Landebahn 25L in Frankfurt:

D-ABYD Lufthansa Boeing 747-8i D-ABYD Lufthansa Boeing 747-8i, FRA 12.08.2013

Vom (damals) größten Verkehrsflugzeug zum schnellsten Verkehrsflugzeug aller Zeiten, der Aérospatiale/BAC Concorde (französisch: Eintracht, Einigkeit). Die Concorde wurde in den 60er Jahren gemeinsam von britischen und französischen Firmen entwickelt. Erstflug war am 02. März 1969. Die Schallmauer wurde zum ersten mal am 01.10.1969 durchbrochen, am 04.11.1970 wird erstmals Mach 2 erreicht und 53 min gehalten. Am 21.01.1976 starten zwei Concordes zu den ersten kommerziellen Flügen. Die Concorde erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von Mach 2,23 (ca. 2.400 km/h) in einer Flughöhe von bis zu 18 km. So konnte die Flugzeit zwischen Paris bzw. London und New York mit 3 bis 3 1/2 Stunden gegenüber konventionellen Unterschallflugzeugen halbiert werden. Durch die starke Luftreibung an der Außenhaut und der damit verbundenen Erwärmung der Flugzeughülle verlängert sich eine Concorde im Überschallflug um ca. 14 cm. Die Gründe für die Einstellung des Flugbetriebs dieses einmaligen Flugzeugs sind hinlänglich bekannt.

Leider habe ich nie eine Concorde im Flugbetrieb fotografieren können. In London habe ich lediglich 1995 aus einem anderen Flugzeug heraus eine Concorde rollen sehen. Aber zumindest konnte ich diese, am Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle ausgestelle Maschine, ablichten (Baujahr 1978, Konstruktionsnummer 215):

F-BVFF Air France Aerospatiale/BAC Concorde F-BVFF Air France Aérospatiale/BAC Concorde, CDG 31.03.2006

1967 beschlossen die britische, französische und deutsche Regierung ein gemeinsames Luftfahrtprogramm, um der bis dahin bestehenden Dominanz der amerikanischen Flugzeugfirmen etwas entgegen zu setzen. Airbus war geboren und unter der Bezeichnung Airbus A300 wurde ein konventionelles zweistrahliges Verkehrsflugzeug für ca. 300 Passagiere geplant, welches auf der Kurz- und Mittelstrecke einsetzbar sein sollte. England stieg später aus dem Programm aus, während die spanische CASA dazu kam. Die A300 war das weltweit erste zweistrahlige Flugzeug, das eine ETOPS Zulassung bekommen hat. So waren erstmalig Transatlantikflüge auf einer sehr viel direkteren Route möglich. Bis dahin mussten zweistrahlige Flugzeuge ihre Route so wählen, dass sie innerhalb von 60 min einen Ausweichflughafen erreichen konnten. Beim A300 konnte diese Distanz zunächst auf 90 min, bei späteren Versionen sogar auf 180 min ausgedehnt werden.

Die beiden ersten Prototypen (A300B1) existieren heute nicht mehr. Das aller erste Serienmodell (A300B2 - Baujahr 1973, Seriennummer 003) ist aber immer noch als A300 ZERO G für die französische Raumfahrtbehörde im Dienst und führt, als ältestes noch betriebenes Airbus-Flugzeug, Parabelflüge durch, auf denen Experimente unter kurzzeitiger Schwerelosigkeit durchgeführt werden können:

Nachtrag:
Der F-BUAD "ZERO-G" wurde am 03. November 2014 nach CGN überführt und soll dort verbleiben. Der A300 wird durch einen A310 der Deutschen Flugbereitschaft ersetzt (10+21 Airbus A310-300(ET) "Konrad Adenauer") und soll ab April 2015 die ersten Parabelflüge durchführen.

F-BUAD Airbus Industrie Airbus A300B2-1C F-BUAD Novespace Airbus A300B2-1C (ZERO-G), SXF (ILA 2012) 14.09.2012

Ebenfalls auf Basis des Airbus A300 entstand zu Beginn der 90er Jahre der Airbus A300-600ST Beluga. Er wurde speziell entwickelt um große Flugzeugbauteile (z.B. ganze Rumpfsektionen oder Flügel) zwischen den Airbusstandorten zu transportieren. Der Laderaum hat ein Volumen von 1.400 m³ in dem eine Nutzlast von ca. 47 t transportiert werden kann. Der Erstflug war im September 1994. Es wurden nur fünf Flugzeuge diesen Typs gebaut, die alle von der Airbustochter "Airbus Transport International" betrieben werden.

F-GSTC A300-600ST Beluga Nummer 3 (Baujahr 1997, Konstruktionsnummer 765) am Airbuswerk Hamburg-Finkenwerder:

F-GSTC Airbus Transport International Airbus A300F4-608ST Beluga F-GSTC Airbus Transport International Airbus A300F4-608ST Beluga, XFW 22.11.2010

Wenn von Airbus die Rede ist, dann darf dieses Flugzeug natürlich auch nicht fehlen. Auch wenn es erst seit 2007 betrieben wird, so ist es in der kurzen Zeit sicherlich schon zum Klassiker geworden. Mit einem maximalen Startgewicht (MTOW) von 569 t kann es bis zu 853 Passagiere (plus 20 Besatzungsmitglieder) über eine Entfernung von 15.200 km transportieren und ist damit mit Abstand das größte Passagierflugzeug der Welt. Der mehrfach verschobene Erstflug fand am 27. April 2005 statt. Am 15. Oktober 2007 wurde das erste Flugzeug an Singapore Airlines als Erstbetreiber übergeben.

9V-SKF Airbus A380-800 (Baujahr 2008, Seriennummer 12) vom Erstkunden Singapore Airlines im Anflug auf die Landebahn 25L in Frankfurt:

9V-SKF Singapore Airlines Airbus A380-800 9V-SKF Singapore Airlines Airbus A380-800, FRA 12.08.2013

Dann noch einen kurzen Blick in die Zukunft von Airbus. Die A350 ist so etwas wie die Antwort von Airbus auf die B787 von Boeing. Ebenfalls zu einem großen Teil aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen gefertigt soll sie in Sachen Effizienz alle bisherigen Flugzeuge übertreffen. Hier der Prototyp F-WWCF mit der Seriennummer 2, aber das dritte fliegende Exemplar diesen ganz neuen Typs, beim Start zu einem Testflug von und nach HH-Finkenwerder. Zu diesem Zeitpunkt hatte dieses Testflugzeug noch keine 50 Flugstunden absolviert:

F-WWCF Airbus A350-900, XFW 19.03.2014 F-WWCF Airbus A350-900, XFW 19.03.2014

Mittlerweile sind die ersten Maschinen ausgeliefert. Finnair war die erste europäische Airline, die den Flieger einsetzte, hier die OH-LWA bei einem Crew-Trainigsflug in DUS (Baujahr 2015, Seriennummer 18):

OH-LWA Finnair Airbus A350-900 OH-LWA Finnair Airbus A350-900, DUS 14.10.2015

Von den Klassikern nun zu einem Flieger, der erst noch zum Klassiker werden will, der Boeing 787 "Dreamliner". Bisher ist lediglich die Pannenserie dieses Flugzeugtyps einmalig. Die Auslieferung der ersten Maschine verzögerte sich aufgrund technischer Probleme um ca. dreieinhalb Jahre und fand am 25. September 2011 statt. Nach dem offiziellen Rollout der ersten Maschine am 08.07.2007 (amerikanische Schreibweise 7/8/7) dauerte es noch fast zweieinhalb Jahre bis zum Erstflug am 15. Dezember 2009. Nachdem die ersten Maschinen ausgeliefert waren, kam es zu einer Häufung von Zwischenfällen. Inbesondere die neu entwickelten Lithium-Kobaltoxid-Batterien stellten ein großes Problem dar. Es kam immer wieder zu Störungen und Rauchentwicklungen durch die Akkus bis hin zu Bränden. Am 12. Juli 2013 brannte eine Boeing 787-8 von Ethiopian Airlines am Flughafen Heathrow/London völlig aus. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Aufgrund der vielen Vorfälle entzog die amerikanische Luftfahrtbehörde vorübergehend die Zulassung und alle Maschinen mussten für mehrere Monate am Boden bleiben. Trotz allem ist die Boeing 787 ein Flugzeug in dessen Entwicklung sehr viele technische Neuerungen eingeflossen sind. So bestehen Rumpf und Flügel zu einem großen Teil aus kohlefaserverstärkten Kunststoffen, was zu einer erheblichen Gewichtsreduzierung und damit zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit beiträgt.

Boeing 787-8 "Dreamliner" JA827A (Baujahr 2014, Konstruktionsnummer 34509) von All Nippon Airways (ANA) in Düsseldorf bei der Erstlandung und Neueröffnung der neuen täglichen Route NRT-DUS-NRT am 30.03.2014:

JA822A All Nippon Airways (ANA) Boeing 787-8 JA827A All Nippon Airways (ANA) Boeing 787-8, DUS 30.03.2014

Mittlerweile ist der Flieger auch in der verlängerten Version (B787-9) unterwegs. Hier die A6-BLB bei einer der ersten Landungen in DUS, eingesetzt von Etihad Airways (Seriennummer 39647 LN: 253):

A6-BLB Etihad Airways Boeing 787-9 A6-BLB Etihad Airways Boeing 787-9, DUS 08.03.2015

Bisher wurden ausschließlich westlichen Flugzeugmuster erwähnt, nun noch ein Blick auf den russischen Flugzeugbau. Da diese Maschinen hier in Westeuropa verständlicherweise sehr viel seltener anzutreffen sind, ist mein Bildmaterial zu diesem Thema auch etwas eingeschränkt. Trotzdem der Versuch einige interessante Flieger in loser Reihenfolge zu präsentieren.

Den Anfang macht der russische Flugzeugbauer Tupolev mit der Tu-154. Die Tu-154 ist ein Mittelstreckenflugzeug für 150 bis 180 Passagiere. Von 1968 bis 2006 wurden über 1.000 Stück gebaut. Der Erstflug fand am 04. Oktober 1968 statt. Wie viele russische Flugzeuge ist auch die Tu-154 mit einem robusten Fahrwerk ausgestattet, dass auch Starts und Landungen auf unbefestigten Pisten erlaubt.

Bis Mitte/Ende der 2000er Jahre war dieser Flugzeugtyp noch recht häufig in DUS anzutreffen, hier die RA-85835 Tu-154M (Baujahr 1998) im Auftrag von Rossiya in DUS:

RA-85835 Pulkovo Aviation Enterprise Tupolev Tu-154M RA-85835 Pulkovo Aviation Enterprise Tupolev Tu-154M, DUS 21.01.2007

Weiter geht es mit Yakovlev und der Yak-42. Die Maschine für die Kurz- und kleinere Mittelstrecke wurde Ende der 70er Jahre entwickelt und nahm 1980 den Flugbetrieb auf. Bis 2002 wurden 188 Stück produziert. Hier die RA-42440 Yak-42D (Baujahr 2002, Konstruktionsnummer 4520424210018) im Anflug auf DUS:

RA-42440 Tulpar Avia Yakovlev Yak-42D RA-42440 Tulpar Avia Yakovlev Yak-42D, DUS 11.10.2010

Die kleinere Yak-40 wurde bereits Anfang der 60er Jahre entwickelt und war für die Kurzstrecke ausgelegt. Sie kann bis zu 32 Passagiere bei maximaler Nutzlast ca. 1.500 km weit befördern. Erstflug war am 21. Oktober 1966. Die hier gezeigte Yak-40 der polnischen Luftwaffe wurde 1980 gebaut und trägt die Konstruktionsnummer 9021660:

048 Polish Air Force Yakovlev Yak-40 048 Polish Air Force Yakovlev Yak-40, DUS 18.02.2010

Die Ilyushin Il-62 war das erste mit Strahltriebwerken ausgestattete Langstreckenflugzeug der Sowjetunion. Der Erstflug war im Januar 1963. Bis 1999 wurden 292 Maschinen produziert. Sie hat eine Reichweite von ca. 10.000 km und kann bis zu 186 Passagiere befördern. Die vier Triebwerke sind am Heck der Maschine angebracht. Die Maschine wurde auch von der DDR-Fluggesellschaft "Interflug" eingesetzt.

Am 11. Oktober 2008 war diese russische Regierungsmaschine für einen Nightstop in DUS zu Gast. Sie wurde 1987 gebaut (Konstruktionsnummer 3749733):

RA-86467 Russia State Transport Company Ilyushin IL-62M RA-86467 Russia State Transport Company Ilyushin IL-62M, DUS 11.10.2008

Die Il-76 ist ein schweres russisches Transportflugzeug welches ursprünglich für das Militär entwickelt wurde. Der Erflug fand am 25. März 1971 statt. In der militärischen Version ist das Flugzeug mit einer Geschützkuppel im Heck ausgestattet. Die aktuelle zivile Version kann eine Last von 40 t über eine Entfernung von 5.400 km transportieren, mit maximaler Nutzlast (48 t) beträgt die Reichweite noch 4.400 km. Hier die RA-76951 (Baujahr 2007, Konstruktionsnummer 2073421704) im Anflug auf die Landebahn 07R in Frankfurt:

RA-76951 Volga Dnepr Ilyushin IL-76TD-90VD RA-76951 Volga Dnepr Ilyushin IL-76TD-90VD, FRA 28.12.2008

Die Il-96 sollte in den 80er Jahren die in die Jahre gekommene Il-62 ersetzen. Sie steht in direkter Konkurrenz zu den westlichen Mustern der Airbus A330/A340 Familie. Auch wenn sie äußerlich stark der Il-86 ähnelt, so ist sie doch ein völliger Neuentwurf. Der Erstflug einer Il-96 fand am 28.September 1988 statt. Die hier zu sehende Il-96-400T ist eine um ca. 9 m gegenüber dem Ausgangsmuster gestreckte Frachtversion. Die RA-96102 ist Baujahr 1997 und trägt die Konstruktionsnummer 97693201002:

RA-96102 Polet Flight Ilyushin IL-96-400T RA-96102 Polet Flight Ilyushin IL-96-400T, DUS 30.12.2012

Antonov ist sicher mit der bekannteste sowjetische (heute ukrainische) Flugzeugbauer. Die Geschichte begann 1946 mit der An-2, einem für die Landwirschaft entwickelten Doppeldecker. Die An-2 wird häufig als der größte einmotorige Doppeldecker der Welt bezeichnet, eigentlich handelt es sich aber um einen 1 1/2-Decker, da der untere Flügel deutlich kürzer als der Hauptflügel ist. Die D-FONE "Roter Baron" ist Baujahr 1957 und trägt die Konstruktionsnummer 17847312. Sie ist am Flughafen Essen-Mülheim stationiert und wird von der Air Albatros für Rundflüge betrieben:

D-FONE Air Albatros Antonov An-2T D-FONE Air Albatros Antonov An-2T, ESS 09.10.2005

Die An-12 ist ursprünglich ein militärisches Transportflugzeug, welches aus der An-10, einem Passagierflugzeug, entwickelt wurde. Erstflug war am 16. Dezember 1957. Es kann eine Nutzlast von 22 t aufnehmen und über eine Strecke von 3.600 km transportieren. Als Antrieb dienen vier Propellerturbinen mit je 4.250 PS. Die UR-CCP ist Baujahr 1962 und trägt die Konstruktionsnummer 2340505:

UR-CCP Aerovis Airlines Antonov An-12 UR-CCP Aerovis Airlines Antonov An-12, DUS 16.01.2008

Die An-26 wurde ebenfalls ursprünglich als leichtes militärisches Transportflugzeug entwickelt. Die erste Serienmaschine wurde 1969 ausgeliefert. Sie kann eine Nutzlast von ca. 6 t aufnehmen und über eine Entfernung von bis zu 2.350 km transportieren. Die HA-TCN der ungarischen Cityline ist Baujahr 1977 (Konstruktionsnummer 97307705):

HA-TCN Cityline Hungary Antonov An-26 HA-TCN Cityline Hungary Antonov An-26, DUS 26.05.2010

Die An-74 ist ein sogenanntes STOL (Short Take-Off and Landing)-Transportflugzeug. Sie kommt mit einer 300 m Lande- und 250 m (!) Startrollstrecke aus. Sie wurde speziell für Versorgungseinsätze in der Arktis entwickelt und kann auch mit Skiern am Fahrwerk ausgerüstet werden. Sie kann eine Nutzlast von bis zu 10 t aufnehmen. Der erste Prototyp startete 1983 zu seinem Jungfernflug. Die RA-74048 (Baujahr 1994, Konstruktionsnummer 36547098943) war am 22.05.2009 in Düsseldorf:

RA-74048 Second Sveridlovsk Air Enterprise Antonov An-74D RA-74048 Second Sveridlovsk Air Enterprise Antonov An-74D, DUS 22.05.2009

Im Bereich der Regionalflugzeuge begann Antonov im Jahr 2001 mit der Entwicklung der An-148. Sie sollte die veralteten russischen Typen Tu-134 und Yak-42 ersetzen. Grundlage der Entwicklung war die An-74. Erstflug war am 17. Dezember 2004. In der Grundversion hat die An-148 eine Reichweite von 2.200 km und kann bis zu 80 Passagiere befördern. Hier die RA-61701 (Baujahr 2009, Konstruktionsnummer 40-03) von Rossiya im Anflug auf DUS:

RA-61701 Rossiya Airlines Antonov An-148 RA-61701 Rossiya Airlines Antonov An-148, DUS 13.10.2011

Vom kleinen Regionalflugzeug zum Abschluss noch mal zu den ganz großen "Kisten". Die An-22 von Antonov Airlines ist die letzte in Betrieb befindliche Maschine dieses Types. Sie wurde 1974 gebaut (Konstruktionsnummer 043481244) und ist daher ca. 46 Jahre alt (zur Zeit des nachstehenden Bildes). Mit einer maximalen Startmasse von 250 Tonnen, war sie bei ihrem Erstflug am 27. Februar 1965 das größte Flugzeug der Welt. Bis heute ist sie das größte in Serie gebaute Flugzeug mit Propellerantrieb. Auf die folgenden Bilder bin ich besonders stolz, da es mehrere Anläufe brauchte um diese Maschine endlich in Ostende zu erwischen. Ihre geschwungene Linie und die gegenläufigen Propeller machen diese Maschine einzigartig, daher hier gleich drei Bilder dieses Flugzeuges. (Update: Leider wurde die Maschine im April 2022 bei dem Angriff Russlands auf die Ukraine zerstört):

UR-09307 Antonov Airlines Antonov An-22A Antei, OST 18.07.2020 UR-09307 Antonov Airlines Antonov An-22A Antei, OST 18.07.2020
UR-09307 Antonov Airlines Antonov An-22A Antei, OST 18.07.2020 UR-09307 Antonov Airlines Antonov An-22A Antei, OST 18.07.2020
UR-09307 Antonov Airlines Antonov An-22A Antei, OST 18.07.2020 UR-09307 Antonov Airlines Antonov An-22A Antei, OST 18.07.2020

Treibende Kraft für die Entwicklung der Antonov An-124 Ruslan war natürlich wieder einmal das Militär. Gefordert war ein großes Transportflugzeug mit sehr hoher Nutzlast. Zur Zeit des Erstflugs am 26. Dezember 1982 war die An-124 das größte Flugzeug der Welt mit einem maximalen Startgewicht (MTOW) von über 400 t (militärisch). Nach dem Zerfall der Sowjetunion ist die An-124 vor allem im Charterfrachtverkehr unterwegs. Hier die RA-82045 (Baujahr 1992, Konstruktionsnummer 9773052255113) bei einem Besuch in DUS:

RA-82045 Volga Dnepr Antonov An-124-100 RA-82045 Volga Dnepr Antonov An-124-100, DUS 14.03.2008

Den Abschluss macht das größte Flugzeug der Welt, die Antonov An-225 Mrija. Es wurde nur ein einziges Exemplar fertiggestellt. Bei der An-225 handelt es sich um eine vergrößerte Version der An-124, die entwickelt wurde um die russische Raumfähre Buran zu transportieren. Dazu wurde die An-124 um rund 15 m gestreckt und in die Flügel zusätzliche Segemente eingefügt, die auf jeder Seite ein zusätzliches Triebwerk aufnahmen. Die Mrija hat so ein maximales Startgewicht von 600 t und kann eine Nutzlast von 250 t aufnehmen. (Update: Die Maschine wurde im April 2022 bei dem Angriff Russlands auf die Ukraine zerstört))

Am 09.01.2007 war die UR-82060 (Baujahr 1988, Konstruktionsnummer 19530503763) in Köln um große Kabeltrommeln für Südafrika aufzunehmen:

UR-82060 Antonov Design Bureau Antonov An-225 Mriya UR-82060 Antonov Design Bureau Antonov An-225 Mriya, CGN 09.01.2007
UR-82060 Antonov Design Bureau Antonov An-225 Mriya UR-82060 Antonov Design Bureau Antonov An-225 Mriya, CGN 09.01.2007

Letzte Änderung: 04.2024

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